Warum muss man an Weihnachten so viel essen?

Ondrej war 18 als er mit dem American Field Service (AFS) Austauschschüler in Trier war. Er beschreibt sein Leben in Dtl., berichtet über Heimweh und seine Gastfamilie, ohne die sein Austauschjahr nicht möglich gewesen wäre.

Ich heiße Ondrej und ich bin 18 Jahre alt. Ich komme aus der Tschechischen Republik und dieses Schuljahr bin ich in Deutschland, in Trier. Zuerst möchte ich etwas über meine Gastfamilie schreiben.

Meine Gasteltern arbeiten als Psychologen. Ich habe auch einen Gastbruder, aber ich habe ihn noch nicht gesehen, weil er war seid Sommer in Rumänien. Ich werde ihn kurz kennen lernen, aber er wird hier nur eine Woche bleiben und dann fährt er wieder nach Rumänien. Ich muss sagen meine Gastfamilie ist ganz gut, weil wir über interessanten Theme sprechen können, z.B. Psychologie, Politik, Kunst und Umweltschutz. Das finde ich ganz geil.

Jetzt bin in dieser Familie noch ich. Meine Pflichten in der Familie sind einmal pro Woche kochen. Das finde ich ganz gut, weil ich nie viel gekocht habe und hier kann ich das probieren. Jede dritte Woche wasche ich die Klamotten. Und sonst, wenn es Geschirr gibt, dann helfe ich spülen.

Natürlich besuche ich hier das Gymnasium. Ich besuche die 12. Klasse. Es ist sehr interessant, das Schulsystem hier in Deutschland ist sehr anders als bei uns und das ist geil. Bei uns kann man fast nichts aussuchen wie hier, nur die Sprache und dann in der 12. Klasse zwei Seminare. Ich meine, die Schule ist hier mehr für das Leben. Hier spricht man sehr viel und das ist gut, ich spreche nicht so viel, weil ich nicht so gut meine Idee auf Deutsch formulieren kann. Deshalb mache ich auch nicht so viel in der Schule, weil ich nicht so gut in Deutsch die Sachen lernen kann. Vielleicht wird es nächstes Halbjahr besser.

In meiner Freizeit mache ich Karate und sonst habe ich Deutschsprachkurs, wo ich einen tschechischen Junge kennen gelernt habe. Mit ihm und mit einer tschechischen jungen Frau, mache ich manchmal etwas. Wir waren in Koblenz und so. Bald endet mein Sprachkurs und ich werde mehr Zeit haben. Ich möchte in einen Alpenverein gehen. Mit diesem Verein kann ich klettern und wandern. Es wäre schön, einige Deutsche richtig kennen zu lernen.

Jetzt noch etwas zu der Sprache Deutsch. Ich hatte schon lang Deutsch gelernt, als ich nach Trier kam. Und hier spricht niemand mit der Aussprache, die ich gelernt habe. Ich meine, es war nicht schlimm, es war interessant. Nach ein paar Wochen habe ich mich gewöhnt und jetzt spreche ich meist so wie die anderen.

Ich bin in Deutschland seit 4 Monaten, habe schon viel erlebt und ich war an vielen interessanten Stellen. Ich möchte ein paar Sachen, die ich erlebte, ein bisschen beschreiben. Das erste, was klasse war, das war das Orientation Camp, es war geil, so viele Leute kennen zu lernen. Dann war ich in Berlin am Tag der Wiedervereinigung, auf der Straße Unter den Linden ist es wirklich geil. Ich war dort, wo alle Leute am Abend waren. Das war richtige Atmosphäre. Und jetzt vor ein paar Tage habe ich deutsche Weihnachten erlebt. Ich war mit meinen Gasteltern in Nordrhein-Westfalen. Ich habe in Münster den Weihnachtsmarkt gesehen, aber das war nicht so interessant, weil ich in Trier wohne und hier ist auch ein berühmter Weihnachtsmarkt. Ich war dort im Planetarium und das war super. Und dann war Heiligabend. Es war nicht so ein großer Unterschied, aber schon anders - warum muss man am Weihnachten so viel Essen??? Es war schon viel und die Oma mochte mir immer noch etwas geben. Sonst war es super.

Noch morgens habe ich ein bisschen mehr als normal an meine Familie in Tschechien gedacht. Dann am Abend habe ich erst mal nach Hause angerufen, aber ich habe nur 5 Minuten mit der ganzen Familie gesprochen. Na ja so ist das. In der Nacht habe ich meine sehr nette Gastkusine kennen gelernt. Ich muss sagen es war sehr nett, dort zu sein.

Zum Ende möchte ich sagen, dass ich sehr froh bin, dass ich keine große Depression oder Heimweh hatte. Ja natürlich war es manchmal schlimm, aber zu Hause in Tschechien ist das Leben auch manchmal so und dann wieder ok. Ich hoffe, dass es so bis zum Ende bleibt.