Gastfamilie werden
Sie interessieren sich für das Thema "Gastfamilie werden"? Dann haben wir hier alle wichtigen Informationen für Sie parat!
Gastfamilie werden – Wie geht das?
1. Information und Kontaktaufnahme
Zuerst nimmt man Kontakt zu zwei oder drei Austauschorganisationen auf oder informiert sich auf deren Homepages. Wenn die Arbeit und die Information der Austauschorganisation überzeugt, sendet man seine Bewerbungsunterlagen (bei anderen heißt es Gastfamilienmeldung etc.) ein. Oft kann man dort bereits einige detaillierte Angaben machen, z.B. ob man sich eher einen Jungen oder ein Mädchen vorstellen kann etc.
2. Kontaktaufnahme der Organisation
Einige Organisationen haben regionale Büros, andere arbeiten mit einem zentralen Büro und mit ehrenamtlichen Mitarbeitern vor Ort. In der Regel sind es ehrenamtliche Mitarbeiter, die für die Gastfamilienbetreuung zuständig sind. Der ehrenamtliche Mitarbeiter oder die zuständige Betreuungsperson der Organisation wird Ihre Familie bei Ihnen zu Hause besuchen. Nur dadurch ist ein gutes Kennenlernen möglich. Dabei werden auch Informationen zur Familie, zu den Familienmitglieder, über den Wohnort und die Schule und über das Familienleben erfragt. Außerdem haben Sie als zukünftige Gastfamilie Gelegenheit, Ihre Fragen loszuwerden und den (ehrenamtlichen) Mitarbeiter der Austauschorganisation auszufragen. Wichtig ist, dass die ganze Familie am Kennenlernen teilnimmt! Der ehrenamtliche Mitarbeiter bzw. die Betreuungsperson sendet anschließend einen Bericht an die Organisation zusammen mit seiner Einschätzung.
3. Zusammenfinden mit dem Austauschschüler
Das Matching (die Zuordnung, oder oft auch Platzierung genannt) erfolgt entweder, indem die Austauschorganisation einen Schüler vorschlägt, oder die zukünftige Gastfamilie selbst aus eingegangenen Bewerbungen einen Schüler aussucht. Manche Organisationen bieten auch beide Möglichkeiten an. Sicher ist es günstig, wenn die Organisation aufgrund ihrer Erfahrungswerte nur ein oder zwei Schüler heraussucht, die für Sie als Gastfamilie in Frage kommen könnten. Dann haben Sie nicht die Qual der Wahl, außerdem sollten Besonderheiten, wie Religion oder kulturelle Unterschiede eine untergeordnete Rolle spielen, denn es geht ja beim Austausch um Offenheit für neue Dinge. Die Organisation achtet bei der Vorauswahl besonders auf gemeinsame Interessen, wie z.B. Hobbys, denn Gemeinsamkeiten verbinden!
Vielen Dank an die Mitarbeiter der Austauschorganisationen AFS (Deutschland), Ayusa Intrax, Experiment, Stepin und TASTE, die uns auf unsere Anfragen für diesen Artikel geantwortet haben.
Gastfamilie werden – Warum eigentlich (nicht)?
Jedes Jahr öffnen Gastfamilien ihr Heim für junge Menschen aus der ganzen Welt. Catarina aus Argentinien, Pavel aus Bulgarien und April aus den USA erhalten so eine neue Familie in der sie ihr altes Leben für ein Jahr beiseite legen können, um ein neues zu erleben. Doch warum tun Gastfamilien dies eigentlich? Welche Beweggründe haben sie, einen Austauschschüler für so lange Zeit bei sich aufzunehmen?
Während Familie Friedrich einfach Lust hat, in ihrem regelmäßigen Leben etwas neues auszuprobieren, interessiert sich vielleicht Familie Heinze schon immer für fremde Kulturen und freut sich darauf, mit dem Austauschschüler die andere Lebensweise aus nächster Nähe kennen zu lernen.
Anderen Gasteltern ist ihr Heim einfach zu ruhig. Bei manchen haben die eigenen Kinder der Familie gerade das heimische Nest verlassen und nun ist es etwas zu leise daheim. Oder aber sie haben nur ein Kind und dieses soll einmal die Erfahrung machen, wie es ist, einen Bruder oder eine Schwester zu haben.
Dies geschieht sehr häufig, denn viele Familien möchten das Austauschjahr des eigenen Kindes an einen anderen Jugendlichen zurückgeben, indem sie diesem Mädchen oder Jungen die selbe Chance eröffnen, wie es das eigene Kind von seiner Gastfamilie erhält. Da ist Familie Langer die sich mit dem Gedanken trägt, dass das eigene Kind an einem Austausch teilnimmt und gern vorher erleben möchte, wie so ein Jahr überhaupt abläuft, andere nutzen des frei gewordene Zimmer während des Austausches. Und wiederum andere nehmen nach der Rückkehr des eigenen Kindes aus dem Austausch ihr Gastkind auf.
Und dann gibt es natürlich auch die Gründe über die man nicht soviel spricht. So manche Familie möchte mit dem neuen Gast auch ein wenig ihren Nachbarn imponieren oder es gehört zum guten Ton in der eigenen Nachbarschaft, einen Gastschüler zu haben. Andere wiederum möchten einfach auf persönlicher Ebene etwas Gutes tun und einem jungen Menschen helfen.
Aber welche Gründe auch immer hinter der Entscheidung stecken, einen Austauschschüler aufzunehmen... alle diese Beweggründe haben ihre Berechtigung, so lange die allerwichtigste Bedingung an eine Gastfamilie erfüllt ist – der Austauschschülerin oder dem Austauschschüler ein richtiges Familienleben zu ermöglichen.
Gastfamilie werden - Bedenken
Welche Beweggründe auch immer hinter der Entscheidung stecken eine Austauschschülerin oder einen Austauschschüler in seine Mitte aufzunehmen - bei aller häufiger Euphorie schleichen sich oft auch Bedenken und Befürchtungen ein: Wird sich die Familie mit dem neuen Mitglied verstehen? Wird sie oder er sich wohl fühlen? Wenn die Gasteltern nun beide Vollzeit arbeiten – haben Sie da überhaupt genügend Zeit für einen Austauschschüler? Andere haben kein separates Zimmer zur Verfügung, kann man das einem Austauschschüler eigentlich zumuten? Und wenn nun die Familie keinerlei Fremdsprachen spricht, wie wird dann am Anfang die Verständigung funktionieren?
Alle diese Bedenken gibt es und es ist wichtig, sich darüber Gedanken zu machen. Doch keines dieser Bedenken sollte Grund sein, sich gegen ein Austauschkind zu entscheiden, wenn man eigentlich sehr gern Gastfamilie sein möchte, denn dass Allerwichtigste für den Austausch ist das Familienleben.
Ziel ist es, dem neuen Kind die Möglichkeit zu geben, an diesem Familienleben teilnehmen zu lassen, es zu akzeptieren und ihm die Möglichkeit geben zu lernen und dabei zu unterstützen. Das würde man auch bei den eigenen Kindern tun – und genau darauf kommt es beim Schüleraustausch an. Das neue Kind muss die Chance bekommen, sich zu entfalten und sollte mit den gleichen Rechten und auch Pflichten bedacht und in das Familienleben eingebunden werden, wie das eigene Kind. Somit ist eine gute Basis für ein harmonisches Miteinander gelegt.
Hier berichten Gastfamilien über ihr Leben mit einem neuen Familienmitglied.
Ein Erfahrungsbericht über Schwierigkeiten und einen sehr unkomplizierten Gastfamilienwechsel.
Hier berichten Gastfamilien über ihr Leben mit einem neuen Familienmitglied.
Austauschjahr mit einer Austauschorganisation