Wir wollen Gastfamilie werden und haben Fragen an Gasteltern

Hallo,

wir, Tina und Achim, 31 und 29 Jahre alt, würden gerne Gasteltern werden, für das Schuljahr September 2006/Juli 2007 o.ä. Ich (Tina) selbst war 91/92 für ein Jahr in Kanada, als Austauschschülerin. Es war eines der schönsten Jahre meines Lebens und ich bin seitdem stark mit Kanada und seinen Menschen verbunden.

Jetzt würden mein Mann und ich gerne einem Gastschüler einen Aufenthalt hier in Deutschland (Freudenstadt, BaWü) ermöglichen. Ich habe mich schon viel informiert, kenne jetzt etliche Organisationen vom Infomaterial her ganz gut. Aber bei zwei Punkten bin ich mir unsicher:

  1. Unser Alter. Gibt es Gastfamilien in unserem Alter, die keine Kinder haben?
  2. Wir leben mehr oder weniger auf dem Land. Na ja, vielleicht doch etwas übertrieben :wink: Aber schon in einem kleinen Ort (1.800 Einwohner) in der Nähe (7 km) von Freudenstadt. Es fahren Busse (stündlich) und wir haben ein Auto, aber ich denke mal, ideal wäre das für einen Austauschschüler nicht, oder?

Ich würde mich freuen, wenn sich Gasteltern finden würden, mit denen wir uns etwas austauschen könnten. Vielleicht mögt Ihr uns ja einmal mailen unter: blankets@web.de

Danke und viele Grüße,
Tina

Hallo Maxi,

danke für Deine Sicht der Dinge. Vor, oh je, 15 Jahren war ich auch Gastschülerin und mir war damals auch jede Gastfamilie, egal ob Stadt oder Land, egal. Ich bin damals mit anderen, die auch für ein Jahr nach Kanada gingen, hingeflogen und doch schon einige von ihnen waren fast schon mies drauf, weil es auf eine Farm ging. Ich war auch bei einer Gastfamilie auf dem Land. Ohne meine Gasteltern und den Schulbus hätte dort nichts geklappt, oder Freunde, denn die dürfen dort ja schon ab 16 den Führerschein machen, bzw. ab 16 fahren.

Na, wir werden uns auf jeden Fall mal bewerben. Wir haben wirklich Lust, jemanden aufzunehmen, und viel Platz auch! Mit welcher Orga gehst Du? Bist Du bisher damit zufrieden?

Mein Austausch war zwar gut, aber nur, weil ich auch mit Gasteltern usw. Glück hatte. Die Mitarbeiter, gerade die Betreuer vor Ort, waren nicht der Hit. Wäre ich wirklich auf Hilfe angewiesen gewesen, wäre ich mir sehr verlassen vorgekommen. Sie waren maßlos überfordert, hatten kaum Kontakt zur Organisation (nach eigenen Aussagen) und wir Austauschschüler, die dort ein Treffen hatten, haben uns eigentlich mehr um das Betreuer-Ehepaar gekümmert, als sie sich um uns. Das, denke ich, darf nicht passieren. Aber es ist ja auch schon lange her und sicher hat sich viel verändert.

So, danke noch mal, Maxi, für Deine Antwort und die Tipps!

Viele Grüße,

Tina

Natürlich war mir nicht jede Gastfamilie egal (wie ich aus Versehen geschrieben habe), sondern recht, und egal, wo sie lebten, ob in der Stadt oder auf dem Land. :grinning:

…sorry - mein PC war lange Zeit kaputt - sonst hätte ich schon schneller geantwortet!

Immer ran an die Bewerbung als Gastfamilie!!!
Jede Organisation ist froh, wenn sich Leute aus eigenen Stücken dafür melden, denn die Suche nach geeigneten Gastfamilien wird überall immer schwieriger.

Zunächst mal zu deinen Fragen:

  1. Unser Alter. Gibt es Gastfamilien in unserem Alter, die keine Kinder haben?

Es gibt JEDE Form von Gastfamilien - so wie es eben JEDE Form von Familie in unserer Gesellschaft gibt. Von Alleinstehenden und älteren Ehepaaren (manchmal 60 und älter…) über „normale“ (was ist schon NORMAL???) Familien mit Kind/ern bis hin zu solch jungen Familien wie ihr es seid ist alles möglich! Entscheidend ist nicht so sehr die Form der Familie, sondern der Einsatz für die ATS. Da ihr selber große Lust dazu habt, habt ihr die besten Voraussetzungen!!

  1. Wir leben mehr oder weniger auf dem Land. Na ja, vielleicht doch etwas übertrieben Zwinker Aber schon in einem kleinen Ort (1.800 Einwohner) in der Nähe (7 km) von Freudenstadt. Es fahren Busse (stündlich) und wir haben ein Auto, aber ich denke mal, ideal wäre das für einen Austauschschüler nicht, oder?

Natürlich erhofft sich jeder ATS erstmal ne tolle Großstadt für seinen Aufenthalt…ABER …die wenigsten kommen tatsächlich an einen solchen Ort und das ist den ATS auch vor ihrer Abreise bekannt! Ist auch nur im ersten Moment so „schick“, denn Großstadt ist bekanntlich wesentlich anonymer und das Kontakteknüpfen dadurch weitaus schwieriger für die ATS. Ein so kleiner Ort wie eurer bietet den ATS eine familiärere Situation in ihrem Umfeld und ist somit viel leichter für Anpassung und Einleben in die fremde Kultur und Gewohnheiten.

Überlegen solltet ihr, wieviel Kontakt und Hilfestellung von der Organisation euch wichtig ist. Da sind die Unterschiede bei den Organisationen sehr groß! Viele Orgas begnügen sich mit einer kurzen Einführung oder sogar nur einem Informationsblatt für die Gastfamilien. Andere Orgas (YFU, AFS) veranstalten vor dem Eintreffen der ATS ein ganztägiges Seminar für Gasteltern (bei dem man auch die anderen Gasteltern seiner Umgebung kennenlernt und sich austauschen kann) und bieten zusätzliche Elternstammtische an und etwa alle drei Monate weitere Treffen an (z.T sogar mit den ATS gemeinsam).
Ich persönlich würde aus meiner Erfahrung heraus immer eine Organisation wählen, die auch ein deutliches Interesse am Dialog mit den Gasteltern zeigt und eben solche Treffen anbietet. Auch beim problemlosesten ATS gibt es immer mal Situationen, wo man sich unsicher ist, ob man richtig reagiert und es ist schon sehr beruhigend und unterstützend, wenn man sich miteinander austauschen kann und auch erfahrene Mitarbeiter der Organisationen (z.T. ehemalige ATS) mit Rat und Tat helfend beiseite stehen und bestimmte Fragenstellungen, Verhaltensweisen und Gegebenheiten ins rechte Licht rücken können. Nicht nur die ATS sondern auch die Gasteltern geraten nämlich durchaus das eine oder andere Mal an ihre Grenzen.

Es ist eine tolle Erfahrung, einen ATS aufzunehmen und ich kann es nur empfehlen!
Stehe gerne für weitere Fragen zur Verfügiung.
Asha

Hallo Asha,

ich danke Dir erst mal ganz herzlich, dass Du Dir die Zeit genommen und meinen Bedenken gut zugeredet hast :grinning: Wir werden uns sicher nicht von einer Bewerbung abhalten lassen. Ich glaube, ich bin mittlerweile Theorie-Expertin in Sachen Unterschiede bei Organisationen. Ich empfinde das (auch) so, dass es sozusagen zwei Gruppen gibt: Die AJA-Orgas und die anderen. Mir ist ein guter Kontakt zu der Orga schon wichtig, wegen der Beratung, der Vorbereitung u. ä. Wir werden uns wohl bei YFU bewerben und dann einfach weiter sehen.

Danke noch mal, Asha. Ich melde mich wieder, wenn wir genaueres erfahren. Eine Schule hätten wir jedenfalls schon, ohne Gebühren, für den ATS. Wird schon! :+1:

LG, Tina

Guten Tag

im Forum „Ausgetausch“ haben wir von Ihrem Interesse gelesen, Gastfamilie zu werden. Das freut uns sehr. Mit der Gastfamilie steht und fällt der internationale Schüleraustausch, und unsere Gastfamilien können sicher sein, einem jungen Menschen eine einmalige Chance zu geben.

DFSR ist eine renommierte Austausch-Organisation an der Bergstrase. Seit 28 Jahren organisieren wir Schüleraustausch vom und ins Ausland. Mehr Informationen über uns können Sie unter www.dfsr.de und selbstverständlich telefonisch einholen.

Haben Sie schon einen Gastschüler gefunden, der in Ihre Familie paßt? Wenn nicht würden wir uns über eine Rückmeldung von Ihnen sehr freuen. Auch in diesem Jahr haben wir noch einige Gastschüler aus der ganzen Welt, die noch auf eine Gastfamilie warten. Wenn Sie uns kontaktieren möchten, am besten direkt, senden wir Ihnen gerne unsere Broschüre zu und geben Antwort auf alle Ihre weiteren Fragen.

Wir würden uns sehr freuen, von Ihnen zu hören und verbleiben bis dahin
mit freundlichen Grüßen aus Heppenheim

DFSR
Viola Stübner
Siegfriedstr. 5
64646 Heppenheim
v.stuebner@dfsr.de
Tel. 06252-933210

Hallo!
Ich finde es wunderbar, dass ihr Gastfamilie werden wollt. Meine Gasteltern waren beide gerade 25 und 26, als ich nach Kanada gekommen bin - also so alt wie ich jetzt. Das war wunderbar!
Ich würde auch gerne später mal jemanden aufnehmen, aber z.Zt. könnte ich mir persönlich einfach noch nicht vorstellen, die Verantwortung für jemanden zu übernehmen, der nicht sooo viel jünger ist als ich. Ich habe mir beispielsweise während meines Aufenthalts einen komplizierten Knöchelbruch zugezogen und musste dort im Krankenhaus operiert werden. Mit sowas haben meine Familie und ich natürlich nicht gerechnet. Man muss sich also auf jeden Fall der Verantwortung bewusst sein, wenn man jemanden aufnimmt. Bei Schülern aus den USA scheint es immer wieder Alkoholprobleme zu geben, weil die hier mit 16 plötzlich trinken dürfen und gar nicht damit umgehen können.
Ich weiss, dass mir es noch schwer fallen würde, in solchen Situationen „Eltern zu spielen“, aber das ist ja eine individuelle Sache.