wir haben aufgegeben, wer noch

Hallo,
an alle Gasteltern, die wie wir aufgegeben haben.

Mich interessiert, wie Ihr euch jetzt fühlt, nachdem der/die ATS in eine andere fam. gewechselt hat.
Ich fühle mich einerseits erleichtert, andererseits fühle ich mich auch als Versager.

Habt Ihr Vorschläge bzw. Erfahrung, was Ihr künftigen Gasteltern raten würdet. Meine Freundin überlegt gerade einen ATS als „Ersatz“ für Ihre Tochter aufzunehmen, die nach Südamerika gehen wird…

danke Euch schon einmal im Vorraus.
lg
G.B.

Hallo G.B.,

ich weiß genau, wie ihr euch wohl fühlen mögt, denn auch wir haben damals nach langen und nervtötenden Versuchen, unsere ATS zu integrieren, „aufgegeben“ und sie musste auf unsere Veranlassung die Familie wechseln.

Vom „Kopf“ her wissen wir es sicher alle (ihr hoffentlich auch!!!), dass wir KEINE Versager sind…aber es fühlt sich tatsächlich so an!
Auch wir waren damals ober-erleichtert…aber der fahle Beigeschmack blieb uns lange Zeit erhalten.
Soweit ich das mitverfolgt habe, könnt ihr wirklich erst mal eure Erleichterung „genießen“.
Das braucht Zeit, diese Erfahrungen und Erlebnisse zu verdauen…aber es darf NIEMALS euer „Selbstbewusstein“ als Gastfamilie darunter leiden! Das Engagement, welches ihr sicherlich an den Tag gelegt habt, zeichnet euch schon aus!!!

Eigentlich gibt es nur 2 Möglichkeiten:

  • mit Bedacht und Prüfung mögl. schnell wieder zu hosten
    oder
  • einige Jahre zu verdauen und irgendwann wird es euch wieder packen…die Neugierde auf einen jungen Menschen, der das Leben in diesem Land kennenlernen will und dem ihr bereit seid es zu zeigen.

Zukünftigen Gasteltern kann man wenig raten, ohne konkret etwas zu ATS und Hostfamilie zu wissen. Manchmal passt es einfach nicht…manchmal ist es hinzu"biegen"…manchmal funkt es auf Anhieb. Das erweist sich IMMER erst in der Praxis.

Nur einen Rat hab ich an alle Gastfamilien:
Die Devise ist ganz klar (!!) - nicht die Gastfamilie hat sich anzupassen, sondern der ATS!
Die Gastfamilie öffnet ihr Heim und ihr Herz, gibt an eine fremde Person einen gewaltigen Vertrauensvorschuss. Wenn der ATS das nicht annehmen kann/will, dann DARF man das nicht persönlich nehmen, sondern muss recht bald handeln. Auf keinen Fall darf das Familienleben darunter leiden!!!

Ich wünsche euch erst mal eine gute Erholungszeit!
Asha

Wir hatten uns wirklich auf unsere ATS gefreut. Aber sie war ganz anders als sie sich beschrieben hat. Kein wirkliches Interesse die deutsche Sprache zu lernen. Sie wollte nicht mit uns üben, Sprachunterricht (auf unsere Kosten) hat sie abgelehnt. Da komplett neu eingerichtete Zimmer war ihr zu billig (nagelneue IKEA-Möbel) Sie hatte immer Recht und das allerschlimmste, sie hat Unwahrheiten bei den Betreuern in die Welt gesetzt als wir eine einmalig, vorher vereinbarte Hausarbeit einfordern wollten. :worried:

Ich bin der Meinung, dass eine Familie, die sich bereit erklärt einen Austauschschüler aufzunehmen, diese Entscheidung sicherlich nicht leichtfertig getroffen hat. Meine Familie hat für 6 Monate einen Austauschschüler aus Australien aufgenommen und auch wenn wir in dieser Zeit nicht nur positive Erlebnisse hatten, kann ich sagen, dass es auch wichtig ist, dass die Gastfamilie sich in bestimmten Punkten an den Austauschschüler anpassen sollte ja vielleicht sogar muss, damit das Zusammenleben gut funktioniert. Das heißt natürlich nicht, dass von heute auf morgen der ganze Familienalltag umgeändert werden soll, sie haben schon Recht, dass eigentlich der ATS selbst den größeren Anteil an dieser Arbeit leisten sollte. Trotzdem müssen wie schon gesagt beide „Parteien“ an einem gelungenen Zusammenleben ínteressiert sein und manchmal kommt es leider vor, dass der Funke zwischen Familie und ATS nicht überspringt. Dann hilft letztendlich nur noch der Wechsel in eine andere Familie auch wenn dies immer die letzte Option sein sollte.

MfG
Colle

so ist das halt. :confounded:

  1. kommt es anders :angry:

  2. als man denkt :worried:

Hallo,
ich bin neu hier, aber ich habe seit 1998 Gastschülerinnen bei mir aufgenommen und daüber ein Buch geschrieben. Gern beantworte ich Fragen zu meinem Buch und die Erfahrungen.
LG
Marion Romana Glettner

Hallo,

ich stöbere gerade hier im Forum herum auf der Suche nach interessanten Neuigkeiten. Deswegen habe ich mal ein Frage an euch Gastfamilien, auch wenn der letzte Beitrag in diesem Thread schon was her ist…

Woran lag es, dass die ATS sich nicht integriert haben?? Ich meine glaubt hir, dass bestimmt Charaktereigenschaften das ncht zulassen - also zum Beispiel Arroganz oder so wie A.D. es beschrieben hat?! Ich weiß selbst, dass ich nicht arrogant bin (glaube ich zumindest :wink:), aber wenn ich jetzt iwas wirklich nicht will (was auch immer), nimmt man das als Familie direkt als „die will sich nicht integrieren“ auf?! Ich denke da vor allen Dingen an die Kultur und den Lifestyle, also zum Beispiel auch das Essen.

Wenn man darüber inacfh redet, dass man bestimmte Dinge nicht mitmachen möchte oder so, ist man dann als Gastfamilie sofort beleidigt oder enttäuscht??

Ich würde mich über Antworten von Gastfamilien oder auch Erfahrungen von ehemaligen ATS (die vll auch die Fam. gewechselt haben) sehr freuen,
LG Daria

Hallo,

also ich denk schon, dass es auf den Charakter einer Person ankommt, ob er sich gut in einer Familie einlebt oder nicht…es ist halt einfach die Frage, ob die Chemie zwischen dem Gastschüler und der Familie stimmt.

Ich glaube aber nicht, dass du Angst davor haben solltest deiner Gastfamilie zu sagen welche Dinge du magst und welche nicht. Sei es auf das Essen bezogen, die Freizeitaktivitäten etc. Natürlich solltest du aber auch kein Problem damit haben, mal was neues auszuprobieren, auch wenn es dir zuerst langweilig oder uninteressant erscheint. Meine Mutti sagt immer: „Wenn man am wenigsten Lust dazu hat, wird es am schönsten!“

Das mit dem nicht in die Familie integrieren verstehe ich eher so, dass sich der Austauschschüler nicht an die Gewohnheiten und Regeln der Familie hält bzw. es nicht einmal versucht. Wenn am Sonntag immer die ganze Familie zusammen isst, dann sollte auch das Gastkind versuchen regelmäßig daran teilzunehmen. Wenn das Frühstück nicht im Pyjama/Unterwäsche sondern in ganz normaler Alltagskleidung eingenommen wird, dann sollte man auch als Austauschschüler nicht dagegen verstoßen, kommen deine Gastgeschwister nicht sturzbetrunken nach Hause, dann solltest du das nicht unbedingt einführen etc, etc,…

Generell gilt, ein Gespräch kann immer helfen viele Probleme zu klären.

Also dann, viel Spass bei deinem Austauschjahr!
Nicole

Hallo,
ich war selbst schon Gastmutti und habe über meine guten ERfahrungen das Buch „Freunde für immer“ geschrieben. Es erschien beim Verlag Edition Nove.
Eine eigene Meinung zu haben ist gut und man sollte ruhig sagen, wenn man etwas nicht möchte. Beide SEiten sollten einen gemeinsamen WEg suchen.
LG
Marion Romana Glettner