Hi Justus.
Es ist natürlich nicht einfach, die richtige Organisation zu wählen, deshalb sollte man sich gut informieren.
Meiner Meinung nach die besten sind AFS und eventuell auch YFU (ist ja praktisch eine frühe Abspaltung von AFS, deshalb auch so total ähnlich).
Allerdings zielen die beiden nicht auf einen Urlaub ab, und auch nicht primär auf den Sprachenerwerb, sondern auf den interkulturellen Austausch. Soll heißen, dass du dich in dein Gastland integrierst, die Kultur kennenlernst und die Leute dich kennenlernen, damit Vorurteile gegenüber anderen Völkern abgebaut werden und irgendwann mal der Weltfriede dadurch entsteht, weil sich alle schon so gut kennen und wissen, dass nicht alle deutschen nur Nazis sind, und dass Amerikaner nicht alle nur fett und eigensinnig sind, sondern dass es solche und solche gibt. Dabei wird man super betreut, und meistens läuft alles gut, allerdings kanns immer mal passieren, das irgendwas nicht passt.
Dieses Ziel verfolgend sind die Organisationen natürlich auch keine Urlaubsanbieter, die dich nach Kalifornien schicken, wo du dann am Strand liegst und surfst. Das kann zwar passieren, ist aber nicht das primäre Ziel dieser Orgas, und wenn du mich fragst, sollte ein Schüleraustausch auch kein Urlaub sein, sondern eine Auseinandersetzung mit dir selbst, mit deinem Umfeld und mit deiner Gastfamilie und Freunden und auch die Leute dort sollen sich mit dir auseinandersetzen.
Wenn du Urlaub/Rundreise machen willst, dann sind diese Organisationen wahrscheinlich nicht das richtige für dich. Soweit ich das jetzt verstanden habe willst du ziemlich unbedingt nach Kalifornien. Ich weiß nicht wie wichtig dir auch die Leute dort sein werden, aber mir scheint, dir geht es hauptsächlich um die Gegend und um Spaß, und billig bei einer Gastfamilie zu leben. Vielleicht täusche ich mich aber auch, falls ich falsch liege, kannst du das gerne berichtigen. Ich persönlich finde solche Austauschschüler nicht besonders reizend, weil sie die Interkulturalität nicht wirklich fördern sondern nur auf den Eigennutzen aus sind.
Für solche Schüler würde ich Organisationen empfehlen, die ihre Familien bezahlen und sichere Urlaubs (Austausch-)plätze an ganz bestimmten Orten anbieten (vielleicht EF, oder die von dir genannten). Diese Familien nehmen dich auf, kümmern sich ein bisschen um dich, schauen, dass du nicht vor die Hunde gehst. Du wirst dich an Regeln halten müssen, ansonsten werden sich die wahrscheinlich nicht so sehr für dich interessieren… du lebst halt dort (aber ausnahmen gibts immer… vielleicht sind sie auch total nett und wollen dich näher kennenlernen).
Unbezahlte Familien haben normalerweise (auch nicht ganz immer) ein Interesse an ihrem Austauschschüler und nehmen diesen auf, weil sie ihm etwas persönliches aus ihrem Leben zeigen wollen, das Touristen oft nicht erleben. Insofern sollte der Schüler auch an ihnen interessiert sein, sonst ist die Familie schnell frustriert, die Kommunikation funktioniert nicht und es entstehen Probleme. Bei solchen Dingen wird dann leider meistens die Organisation als schlecht empfunden.
Also überleg dir, was du dir von einem Jahr Austausch erwartest (und das ist nicht grad kurz… man kann das durchaus ausnutzen) und dann schau welche Orga dazu passt.