Sorgen zur Platzierung der Tochter

Hallo,

meine Tochter hat nun die lang ersehnte Platzierung für ihr Austauschjahr.
Nach anfänglicher Euphorie und Freude mischen sich inzwischen auch Bedenken. Ich will hier keine Details nennen, nur soviel, dass es sich um eine europäische Stadt handelt, die die meisten Flüchtlinge des ganzen Landes aufgenommen hat und meine Tochter auch in einem Stadtteil untergebracht ist wo ca. 70% Migranten wohnen. Dabei ist meine Tochter sehr weltoffen und interessiert sich sehr für andere Nationen und ist auch dem ganzen gegenüber grundsätzlich sehr tolerant. Doch etwas mulmig wird ihr das nun doch, zumal die Gastfamilie nur eine einzelne Frau ist, die auch Schichtarbeit betreibt, d.h. sie wird öfter ganz allein da sein und auch in der dunklen Jahreszeit da allein durch das Wohngebiet muss. Mir ist völlig Bewußt, dass es solche Situationen auch in Gebieten von Deutschland gibt, und passieren kann überall was, das ist mir schon klar. Hat jemand Erfahrung mit Unterbringung von Gastschülern in Problemvierteln? Die Gastmutter macht einen wirklich sympatischen Eindruck, ist auch selber vor vielen Jahren zugewandert und eigentlich scheint es sehr gut zu passen, doch das Umfeld macht mir doch ein bissel Sorgen.

Vielen Dank für die Antwort,
aber so übertrieben habe ich die Sache nicht gemeint und auch nicht geschildert. Und wir haben keinerlei Probleme mit Migranten oder mit Ausländern das will ich hier mal klarstellen. Mein Sohn arbeitet seit Jahren aktiv als Pate von Flüchtlingen hier in unserer Gegend. Es gibt da keine Berührungsängste oder Vorurteile. Also bitte unterstelle mir nicht so was. Meine Tochter findet es ja auch ganz spannend diese Vielseitigkeit, aber eben mit einem leicht mulmigen Gefühl,

Überleg mal was du da schreibst: … „ sehe ich nicht ein, wie man über eine Stadt, nur weil sie einen größeren Migrantenanteil hat, herziehen muss“
Ich weiß nicht was du da gelesen hast??? Wo bin ich über jemanden oder über irgendwas hergezogen??? Du interpretierst da irgendwas hinein, das finde ich nicht in Ordnung!
Meine Frage war nur… Wer hat Erfahrungen mit Austauschschülern in solchen Wohngebieten?
Und ich hoffte eigentlich auch nur auf positive Erfahrungen…
nicht auf eine Standpauke bezüglich einer angeblich falschen Einstellung. Und ich male auch nicht den Teufel an die Wand, und es ist auch nicht unfreundlich wenn ich sage, dass es Problemviertel sind, wenn eine Gegend eine vielfach höhere Kriminalitätsrate hat als andere Gebiete, …Problemviertel gibt es nun mal überall. Es gibt auch Problemviertel hier zu Lande wo mehr Deutsche wohnen, und dort hätte ich dieselben Bedenken. Es ist auch ein Unterschied ob man zusammen mit Freunden und Familie in so einem Gebiet schon länger lebt oder fast allein weit weg von zu Hause ist.
Wirklich hilfreich war diese Antwort nicht, doch ich sehe das Auslandsjahr meiner Tochter trotzdem positiv und ich denke es wird gut für sie;
und wenn jemand doch eigene Erfahrungen beitragen kann dann gerne :wink:

Es ist ganz einfach:
uns wurde bei der Elterninformation ganz klar gesagt, dass die Partnerorganisationen in den Austauchländern Änderungswünsche bei der Platzierung vor Antritt des Austausches nicht akzeptieren.
Alle Gastfamilien werden von den Partnerorganisationen geprüft, und dazu gehört auch das Wohnumfeld. Wenn man die Regeln der Austauschorganisationen liest, kann man doch einen fast panischen Sicherheitsfimmel feststellen (z.B. keine Extremsportarten, keine Festivals, Übernachtung bei Freunden nur nach Genehmigung durch die Organisation usw.). Ich denke, da werden die auch das Wohnumfeld mitprüfen und auch da auf Sicherheit Wert legen.
Vielleicht stellt sich der Austauschschüler was anderes vor als einen Plattenbau in Halle-Neustadt oder ein Reihenhaus in Neustadt am Rübenberge, oder was auch immer, aber darauf hat man halt keinen Einfluss. Ich verstehe, wenn man (vor allem als Mädchen) zunächst ein mulmige Gefühl hat. Ich gehe auch nicht gerne durch die B-Ebene der Frankfurter Hauptwache. Für andere ist vielleicht ein Weg im Dunkeln 1 km von der Bushaltestelle nach Hause durch den Wald gruselig.
Das gehört halt zum Austauschjahr dazu.

Hallo,

ich habe gerade einen ganz langen Beitrag geschrieben, mich aber doch entschieden ihn nicht hochzuladen, da er zu private Information für das Internet preis gibt. ich möchte ihnen dennoch von meinen Erfahrungen berichten und würde sich doch bitten mir eine mail zu schreiben.

Mit freundlichen Grüßen
Simone

Ja „das ist ganz einfach“ Das sind mir bekannte Fakten, und eine vertretbare Meinung aber auch nicht das Thema.
„ wer hat eigene Erfahrungen mit solchen Situationen? …habe ich gefragt bzw. wer hat ähnliches erlebt und wie wurde das gemeistert? Vielleicht mit ein paar Tipps für den Start bis man seine Umgebung besser kennt…mehr sollte es gar nicht sein, ich will das auch nicht unendlich ausdehnen, ich denke es ist zu verstehen.
Ich gehe davon aus, dass Andere das auch schon so oder ähnlich erlebt haben (vielen Dank an Simone, ich habe eine E-Mail geschickt)
Die erste „keine Antwort“ wurde inzwischen vom Autor wieder gelöscht, war wohl doch nicht so passend :wink:
Natürlich hast du Recht, dass ein Mädchen in einer fremden großen Stadt immer mit solchen Situationen klar kommen muss.
Es wurde zu keiner Zeit an eine Beschwerde oder Änderung der Platzierung gedacht, meine Tochter geht dort auf jeden Fall hin, das war von Anfang an klar und sie freut sich auch drauf! Das ist auch nicht das Thema dieser Diskussion. Und ich gehe natürlich davon aus, dass das alles im Vorfeld von der Orga geprüft wurde.

Hallo, ich habe das umgekehrte Problem(nicht wirklich ein Problem)…
Als alleinlebende schichtarbeitende Frau in Berlin werd ich von manchen ausländischen Eltern abgelehnt als Gastmutter ihrer Kinder. Berlin sei zu gefährlich…
Diese Kids landen dann in sicheren Orten wie Kleinkleckersdorf…und ?
Die, die kommen, halten sich(meist) an die vorgegebenen Regeln, fragen nach, ob sie zu Großveranstaltungen dürfen(z.B. am 1.Mai dürfen sie natürlich nicht…), bevor sie das Ticket kaufen und wenn sie wirklich mal mitten in der Nacht nach Hause müssen, wird eben Abholung oder Begleitung organisiert.
Ansonsten geniessen sie das volle Leben in Berlin, Schule, Kontakte mit anderen Austauschschülern aus der ganzen Welt, Sehenswürdigkeiten.
Bitte trau doch der Gastmutter zu, dass sie weiß, was sie da tut und Dein Kind nicht in brenzlige Situationen schicken wird.Deine Tochter sollte aber immer genau Bescheid sagen, was sie vorhat und auf Ihre Gastmutter hören, wenn es heißt „nein, so nicht“!