Sind wir mutig?

Ich bin in Neuseeland und an meiner Schule gibt es ein ziemlich grosses ‚International STudent Department‘. Die meisten kommen aus Asien und sind hier um einen guten Schulabschluss zu kriegen und dann in NZ auf die Uni zu gehen.
Zehn von diesen International STudent, darunter auch ich, muessen dieses Jahr keine Examen mitschreiben und haben in den letzten zwei Wochen mit einigen Lehrern Ausfluege unternommen.
Am Freitag mussten wir eine Praesentation vor einer zehnten Klasse (14/15/jaehrige) ueber ‚the Life of an International Student‘ halten.
Wir haben erzaehlt, was uns nach Neuseeland gebracht hat und was uns an diesem Land besonders gefaellt.
Am Ende hat die Lehrerin, die mit uns diese Praesentation vorbereitet hat, noch ein bisschen was gesagt.
Sie hat unter anderem gemeint, dass wir International STudent (also Austauschschueler) sehr mutig seien.
Es waere mit einem Fallschirmsprung zu vergleichen: Man springt aus dem sicheren Flugzeug ohne zu wissen, wie man landet - ob man landet.

EIne andere LEhrerin hat es mit Schwimmen verglichen:
Als kleines Kind erklaert man dir, was Wasser ist - und dass es gefaehrlich ist, wenn man nicht schwimmen kann.
Wenn das Kind aelter wird, geht es in den Schwimmkurs und lernt schwimmen - in warmem Wasser in einem Schwimmbecken, in dem es stehen kann. Auch in den grossen Schwimmbecken, in denen es schwimmen wird, ist der sichere Rand immer nur wenige Meter entfernt. Ein Erwachsener wird immer bei ihm sein und es rausholen im Notfall.
Irgendwann wird das Kind abenteuerlustig. Viele Erwachsene berichten vom tiefen, kalten Wasser. Wo man beinahe untergeht, selbst wenn man noch so gut schwimmen kann.
Obwohl die Eltern des Kindes besorgt sind, lassen sie es ziehen, jedoch nicht ohne ihm alles ueber das tiefe, kalte Wasser zu erzaehlen, was sie wissen. Sogar andere, die schonmal schwimmen waren, werden befragt und es wird alles erklaert, was man beachten muss, um nicht von den Haien gefressen zu werden, um nicht von einem Wal verschluckt zu werden und um nicht unterzugehen.
Dann ist es soweit. Das Kind springt von der Klippe ins Wasser.
Es bibbert, das Wasser ist kaelter, als es dachte.
Es strampelt um sich warm zu halten, und geht dadurch beinahe unter. Daher strengt es sich an. Macht genau die Schwimmzuege, die es daheim gelernt hat. Und merkt, dass die Stroemung viel staerker ist, als daheim im Schwimmbad und dass es seine Schwimmtechnik aendern muss. Das Kind braucht eine Pause, aber es gibt kein Land. Es muss schwimmen. Noch 364 Tage.

Ich bin jetzt ja in einem relativ europaeischen Land. Ich habe keinen Kulturschock erlebt (oder zumindest so nicht wahrgenommen), aber ihr, die in ein Land gegangen seid, ohne die SPrache zu koennen, oder in ein Land, das so ganz und gar nicht europaeisch ist. Ging es euch, wie diesem Kind? Oder koennt ihr euch auch nur mit einigen DIngen aus dieser Geschichte identifizieren? (Interessiert mich natuerlich generell auch wenn ihr in einem ‚ueblichen‘ Austauschland seid!)

Ich finde, dass es irgendwie schon einem Sprung ins kalte WAsser gleich kommt. Man kann schwimmen (englisch reden), und man kennt ‚Wasser‘, war schon oft im Ausland - auch schon ohne Eltern - und trotzdem ist es dann so…anders.
Was meint ihr? SInd wir wirklich so mutig? Ist das ‚Wasser‘ wirklich so kalt?

ich finde alle sind mutig, die ein jahr in einem anderen land leben!!!
ich persönlich habe sooo viel respekt vor leuten, die nach asien gehen!!!
ich mein china, japan, thailand!? das sind länder, deren kultur soo anders ist. wo ALLES anders ist! ich hätte mir das niiiiiemals getraut!!
ich mein ok ich bin jetzt nicht auch ganz unmutig - ohne ein wort schwedisch nch schweden zu gehen benötigt auch ein wenig überwindung, aber die kulturen sind weitesgehend gleich. ich bin „um die ecke“ und nciht ganz in einer andere welt.
schweden ist mein traumland deswegen hab ich das gemacht und langsam kann ich auch schwedisch (=
ich bewundere alle ATS, die ins ein land gehen, deren sprache sie NICHT mächtig sind. und vor allem leute, die nach osteuropa gehen oder asien!!!
eigentlich bin ich auch ein bisschen stolz auf mich, das ich jetzt hier bin und das gewagt hab…
laura

die geschichte finde ich auch hammer passend! das kann man eigentlich gar nicht besser beschreiben… woher weiss die lehrerin das so genau?
ich denke, dass leute in manchen laendern mutiger sein muessen als woanders.
aber wir alle sind mutig und es kann ganz schoen hart sien…:grinning:

hey,
also ich denke auch das wir ,mutig"sind, denn wir trauen uns was was sich andere nicht trauen.
und ich denke auch, dass es egal ist wohin man geht, weil eig wissen wir ja alle nicht was uns erwartet…
natuerlich ist es ein unterschied ob man die sprache kann oder nicht…

Wir sind mutig :smiley:

lg

Klar sind wir mutig wir tappen total ins Ungewisse
und wissen eig, nicht wirklich was uns erwartet
und das macht uns einzigartig :smiley:

BiN ZWar noch nich weq aber bald :slight_smile:

Hey, ihr lieben,
also ich gehe in 2 jahren nach england, die erste geschichte passt schon eher, die zweite finde ich etwas übertrieben.
natürlich ist alles neu und man muss sich erst mal zurechtfinden, aber so ausweglos, wie die situation des kindes, was nach der geschichte ja regelrecht keuchend untergeht, würde ich die eines ats nicht beschreiben.
ich meine wir kriegen doch jede menge leute an die hand die uns helfen und eigtl sind doch auch alle freundlich und nicht wie haie, die einen fressen wollen!!

ich lasse mich aber trotzdem gerne berichtigen :slight_smile:

Hey :smiley:
als ich eben dein Beitrag durchgelesen habe muss ich ehrlich gestehn hab ich tränen ins auge bekommen, weil er einfach diese ganze sache auf den punkt bringt, natürlich hab ich nebenbei auch nen trauriges lied gehört(lifehouse-simon) und muss sagen das ich es schon in gewissermaßen mutig ist was wir nun machen ;D
aber schließlich wollen wir ja auch die veränderung , das neue erleben um es zu lernen und zu erleben…sonst hätten wir uns alle nciht für dieses austauschjahr entschíeden…auf etwas zu zu gehen ohne die gewissheit zu haben wie es wird…

lg alma

…bin eine von denen, die in besonders kaltes wasser gesprungen sind…

kulturschock erlebt? vielleicht… nicht bewusst. nach mehr als 3 monaten muss ich sagen, dass es eine super entscheidung war, sich sowas zu trauen.
es ist zwar so ziemlich alles anders als in der schweiz, aber ich habe mich sehr schnell dran gewöhnt, china gefällt mir super.

ich kann mich noch gut erinnern, an den abend, als mir bewusst wurde auf was ich mich eingelassen habe. es war der letzte abend meiner vorbereitungswoche hier in peking. der betreuer und die 2. austauschschülerin haben mich zu meiner familie begeleitet, wir waren zusammen essen. dann sind die anderen in ein taxi gestiegen und weggefahren. erst in diesem moment wurde mir bewusst… ich bin in china. ich kenne meine familie 2 stunden, muss jetzt mit diesen mir noch relativ fremden menschen nach Hause gehen, mich anpassen…

es hat geklappt. klar gibt es sachen an die ich mich noch nicht ganz gewöhnt habe… aber auch das kommt.

das wichtigste war die erkenntnis, einfach zu sprechen… niemand reisst einem den akopf ab wenn man falscth betont. und auch wenn zwischendurch mal gelacht wird. ich glaube, es wäre nicht für jeden was… aber für mich is es defintiv ein grossartiges erlebnis…

Hey=)
Generell würde ich schon sagen, dass die meisten sehr mutig sind, die so etwas machen, aber es gibt auch noch eine andere Gruppe.

Ich denke es gibt noch die Träumer, die ja am allerliebsten nach Laguna Beach, California, wollen, oder falls das nicht geht zumindest nach Miami oder New York.

Und dann gibt es noch die die sich denken „Hey komm was solls, ein Jahr keine Schule, chillen, Spaß klingt doch toll!“
So einen hab ich bei mir an der Schue… Der interessiert sich net wirklich für seine Noten, bekommt eigtl gar nix mit wenn Durchsagen gemacht werden (ich seh ihn jetzt schon an der Graduation ohne Robe dastehn^^), am Wochenende geht er zu Partys mir Brasilianern… Letztendlich finde ich ist sein Leben auch nicht anders als es in Deutschland ist.

Ich denke beide Gruppen gehen da ganz schön blauäugig an die Sachane ran.

Ich find du übertreibst ein bisschen. Meine Traum Stadt is New York. Ich weiß zwar das ich in meinem atj zu 98% nich mal in die nähe von meiner Traum Stadt komme da die USA ja riesig sind aber hoffen kann man ja wohl noch und dann zu schreiben das man nur deswegen nich für ein atj geeignet sei find ich doch übertrieben

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen… :slight_smile:

du hast ne email :wink:

gruss
michi

Ich?

sorry aber ich finde es echt unpassend so was zuschreiben wenn du noch nicht mal abgeflogen bist. klar wollen einem alle nur helfen, aber das aendert nichts daran das man sich manchmal hilflos und unsicher fuehlt!!!
Ich finde wir sind sehr mutig und koennen alle stolz auf uns sein, die geschichte mit dem kind ist uebrigens super, hab sie mir schon zum zweiten mal durchgelesen!!!

nagut, dann lag ich falsch,
ich werd euch berichten wie’s mir ergangen is wenn ich geflogen bin :slight_smile:

mutig ja - lebensmüde nein

das is ne passende aussage :+1:

Naja ich will nach Osteuropa, aber fühle mich jetzt nicht besonderst Mutig, ich bin zwar noch nicht da, aber Sprachen lassen sich lernen
Es wird zwar anderst sein als zu hause aber anders heißt ja nicht schlechtr.

Lg Anna

Klar sind wir mutig! Jeder, der ein ATJ macht ist mutig; egal ob Österreich oder Taiwan. Natürlich kann der Kulturschock in einigen Ländern größer sein, als in anderen, aber ich glaube hauptsächlich hängt er von dir und deiner unmittelbaren Umgebung ab. Wenn du aus einem MiniDorf kommst und ganz behütet in deiner Familie aufgewachsen bist, und plötzlcih nach Belgien kommst, in einer Großstadt wohnst und allein zurechtkommen musst, ist der Schock vlt größer, als wenn du nach Peru in ein kleines Dorf in eine Famlie kommst, die dich sofort aufnimmt, behütet und relativ „deutsch“ lebt. Da macht es dann nicht viel aus, wenn das Klima anders ist und es mehr arme Leute gitb; um es mal ganz banal auszudrücken… Ich persönlich, hier in Brasilien, finde, deine Lehrerin hat die Gefühle während dem ATJ ganz gut wiedergegeben. Ich verstehe das. Kennst du diesen Achterbahn-Austauschspruch? Da heißt es am ende ist man froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben; das ist beim schwimmen genauso. Vlt sollte man noch hinzufügen, dass es immer wieder Inseln gibt, auf denen man „ausruhen“ kann, auch wenn sie keinen echten Halt bilden oder so…
Was meint ihr?

Ganz ehrlich, wir sind verrückt. Um’s mal richtig krass zu sehen (für diejenigen die 6 und 10 monate gehn): wir geben ein komplettes leben auf, in einem Land in dem wir die Sprache gut verstehen. Wir lassen unsere Familie und Freunde zurück um in ein Land zu gehen, indem wir erstmal auf uns alleine gestellt sein könnten, weil LC/Area Reps usw. die größten Arschlöcher der Welt gehn. Wir wiederholen danach, eventuell ein ganzes Jahr in der Schule. Wir müssen uns neue Freunde suchen und sehen wie das Leben in unserem Heimatland weitergeht und vielleicht auch erkennen wer unsere wahren Freunde sind (und das ist manachmal wirklich hart!). Wir MÜSSEN uns ausnahmslos an die Regeln von dem Gastland halt (wir wissen ja, wie genau es die jugendlichen in Deutschland mit dem Alkohol nehmen), sonst fliegen wir heim und wir zahlen ein haufen geld.

Ganz ehrlich? Warn wir auf Drogen als wir den Vertrag unterschrieben haben? Nein, wir sind und waren mutig uns etwas zu trauen, das manche für komplett bescheuert, überflüssig, Zeit verschwendung oder sonst was halten.
Wir haben Mut und Stärke. Vielleicht sind wir auch bisschen naiv und unterschätzen was auf uns zukommt, aber nur wenige können die charakterstärke vorweise, die man für einen Schüleraustausch braucht.