Ich will weg aber auch nicht

Hallo,
Ich bin Elisabeth, 15 und seid nun schon mehr als 1Woche in den USA.
Es schien für mich nie wirklich möglich, bis sich meine Mom Unentschieden hat.
Innerhalb weniger Monate haben wir alles auf die Beine gestellt.
Ich denke jeder der das hier Liest, weiß wie Teuer 3 Monate Florida im Selectprogramm sind also….
Nun zu dem Grund warum ich schreibe:
Seitdem ich hier bin geht es mir mental und physisch nicht gut.
Ich esse nicht, bin nur am weinen, habe Blackouts+ daherführende Wunden(dir fehlen Teile des Tages bzw du fällst in einer normalen Situation, Augenlicht schwindet… fühlt sich an wie ein schlimmer Traum)
Andererseits bin ich natürlich erst seit 9 Tagen hier und möchte es versuchen.
Aber es scheint so, als würde nichts helfen. Schule lenkt nicht ab, Freunde hab ich nicht wirklich welche, Gastfamilie ist viel arbeiten und ich weiß nicht mehr was ich machen soll.
Ich will einfach nur nach Hause, denn den Gedanken noch weitere 13 Wochen hier zu sein, macht mich fertig.
Bitte gebt Tips die Hilfreich sind(nicht sowas wie Gastfamilie wechseln) Wichtig ist halt für mich, dass meine Eltern weniger ein Teil des Geldes wiederbekommen.
Danke schonmal

Elisabeth

Liebe Elisabeth,

mit 15 so weit weg von zuhause ist das sicherlich völlig normal, dass sich der Heimweh einsetzt.
So ergeht es sicherlich vielen Kindern in den ersten Wochen. Nach zwei Wochen hat man noch keine wirklichen Freundschaften in den USA geschlossen. Gib dem Austausch und dieser individuellen Erfahrung eine Chance. 13 Wochen gehen so schnell vorüber. Wenn du dich einsam fühlst dann mache Videocalls nach Deutschland zu Freunden und Familie über WhatsApp. Das hilft bestimmt. Und bevor du dich versiehst, bist du wieder Zuhause.
Abbrechen und Geld zurück wird nicht passieren. Selbst wenn der Abbruch nicht durch Dich erfolgt, würden deine Eltern keinen Anteil des Geldes zurück erhalten. Aber ich versichere Dir, dass deine Eltern bevor du dort leidest, dich lieber bei sich haben möchten. Und das Geld an dieser Stelle völlig nebensächlich ist. Hauptsache ist für deine Eltern, dass es dir gut geht und du glücklich bist.
Denk immer daran 13 Wochen gehen schnell vorbei, versuche Kontakte in deiner Umgebung zu schaffen.
Du schaffst das, davon bin ich überzeugt.

Unser Kind hat sich durch das letzte Corona Jahr gekämpft mit vielen Tiefen und Anstrengung. Dennoch würde er es jederzeit wieder tun, denn es war letztendlich ein riesen Erfahrungsschatz den man sich auch durch schlechtere Erfahrungen aneignet und daran wächst. Auch das Geld war zwischenzeitlich ein Thema (nicht durch uns sondern unser Kind das ein schlechtes Gewissen hatte). Für kein Geld der Welt wollen wir Eltern, dass es unseren Kindern schlecht geht. Im Zweifelsfall hätten wir das Kind auch für jeden Preis sofort zurück geholt. Mit diesem Wissen ging es bestärkt allen Widrigkeiten entgegen.

Erfahrungsgemäß gibt es bei Abbruch kaum Geld zurück, dieses sollte aber auch nicht das Hauptargument für Entscheidungen darstellen. Geld alleine macht nicht glücklich heißt es so schön.

Du möchtest zwar nichts hören von einem Wechsel, aber nach drei Familien kann ich dir sagen, dass Wohlbefinden fällt und hängt mit der ZU DIR passenden Familie! Jedes Kind hat eben ganz unterschiedliche Charakterzüge und Bedürfnisse.

Sicher gab es auch bei dir ein langes Gespräch bei der Bewerbung.

Sprich mit der Familie oder mit deiner örtlichen Vertretung und versuche gemeinsam eine Lösung zu finden.

Vielleicht gibt es wenn keine Gastgeschwister da sind eine befreundete Familie mit Kindern die dir helfen können dich einzufinden!? 13 Wochen sind so schnell vorbei und es wäre doch schade wenn du dich nur so durch quälen musst. Im Zweifelsfall ist es an der Organisation dir zu helfen.

Auch die Teilnahme an einemSportteam hilft unheimlich um leichter Kontakt zu finden. Die meisten Kids sind sehr aufgeschlossen und hilfsbereit. Da kann der erste Schritt schon helfen sich einfach einmal die Umkleidend, Technik oder Ähnliches erklären zu lassen oder um einen ride zum Training zu bitten. Trau dich und lass dich positiv überraschen :wink:

Vielleicht können Klassenkameraden oder die Gasteltern mit dir auch zu deinem “Lieblingsrestaurant” (Italienisch, asiatisch,bbq whatever, dann hat man ein Einstiegsgesprächsthema aber vor allem du etwas was dir Freude bereitet zum Essen, denn wenn selbst zum Essen die Freude und der Antrieb fehlt muss schnellstens etwas geändert werden!)

Du hast den größten Schritt bereits geschafft, dich dazu zu entscheiden in den Flieger zu steigen und diese große Reise alleine anzutreten. Spring über seinen Schatten und blicke später stolz auf dich zurück wie großartig du es gemeistert hast/haben wirst. Leider ist es bei manchen etwas schwerer die Schwelle zu überwinden eine gute Zeit zu verbringen. Dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft und Mut. “Es ist viel mehr die Gewissheit, dass unsere Freunde (und Familie) uns in jedem Falle helfen werden, als die tatsächliche Hilfe” deine Familie wird dich immer auffangen, selbst wenn du fällst!

Liebe Grüße