Austausch fast vorbei, schlechtes Gewissen ...

Hallo,
ich habe seit Anfang November eine Australierin in meiner Familie. Wir verstehen uns großartig, haben viel Spaß zusammen, haben einiges in der Umgebung gemacht, waren auch zusammen im Urlaub, haben zusammen heilig Abend verbracht und eigentlich ist alles gut.
Allerdings hat sie sich – so sehr sie sich auch in die Familie integriert hat – komplett geweigert, deutsch zu sprechen. Wenn wir Deutsch reden, versteht sie uns größtenteils, aber ist viel zu unsicher und fragt immer auf Englisch nach, ob sie es auch richtig verstanden hat. Wir haben sie mehrfach aufgefordert, auf deutsch zu antworten, es wenigstens zu versuchen, aber das macht sie nicht.
Dadurch hat sie auch keine nennenswerten Freundschaften in Deutschland geknüpft und nun sind es gerade einmal noch 3 Wochen bis zur Abreise.

Irgendwie tut es mir Leid, dass sie so gut wie kein Deutsch gelernt hat. Sie hat sich sehr für unsere Kultur interessiert und sich lebhaft mit uns unterhalten, aber ihren Sprachkenntnissen im Deutschen half das leider äußerst wenig … Wir haben auch versucht, einfach mal bei einer Mahlzeit gar kein Englisch mit ihr zu sprechen, dass sie einfach auf Deutsch zuhören und antworten muss, aber das nützt auch nichts. Sie hat uns aufmerksam zugehört und auf Englisch geantwortet …

Natürlich ist das irgendwie ihre Schuld, aber auch so generell hab ich das Gefühl, zu wenig gemacht zu haben in den 2,5 Monaten …

Kennt ihr das? Oder hab ich wirklich zu wenig gemacht? Gibt es noch irgendwelche „Must-Do’s“ in Deutschland? Oder habt ihr eine Idee, wie man diese Barriere überwinden kann, dass sie zumindest am Ende noch ihre vorhandenen Deutschkenntnisse anwenden kann?

LG Anni

Also erstmal solltest du kein schlechtes Gewissen haben, dass eure Austauschschülerin so wenig Deutsch gelernt hat. Ich denke, wenn sie trotz eurer Bemühungen schlichtweg darauf besteht, kein Deutsch zu sprechen, ist das letztlich ihre Sache.

Ebenso solltest du nicht das Gefühl haben, „zu wenig“ mit ihr unternommen zu haben. Ein Austausch ist schließlich kein überlanger Urlaub mit ständigen Ausflügen. Wie du selbst schreibst, habt ihr ja einiges unternommen und seid sogar in den Urlaub gefahren und hattet eine schöne Zeit zusammen. Das klingt doch alles super!

Was ihr noch zusammen unternehmen könnt, hängt wohl hauptsächlich von ihren und euren Interessen ab. Ich war selbst schon mehrmals in Australien und ein halbes Jahr in Neuseeland. Einige Leute dort, die selbst schon einmal in Deutschland waren, waren sehr interessiert an den Burgen und Altstädten, weil Australien und Neuseeland ja noch keine so lange Geschichte haben. Aber auf die Idee seid ihr bestimmt auch schon gekommen, in und um Heidelberg gibt es diesbezüglich ja jede Menge Möglichkeiten.

Ausflugsmöglichkeiten in andere Städte gibt es in eurer Gegend ja auch jede Menge. Ansonsten würde mir als gemeinsame Aktivität spontan noch Schlittschulaufen einfallen? Also falls ihr eine Eissporthalle oder etwas ähnliches in Heidelberg oder Umgebung habt.

Hallo,
Wir hatten letztes Jahr um diese Zeit einen Australier(15), der in seinen 8 Wochen bei uns weder Guten Morgen, guten Abend noch Danke oder Bitte gelernt hat(hat er auf Englisch allerdings auch nicht angewendet). Selbst die Lehrer an der Schule waren von seiner Faulheit so beeindruckt, dass sie mich mitleidig anriefen.- Ein Nestfehler? An uns lag es definitiv nicht! Er hat auch von Gastgeschenken geredet, doch die Reste(wie Marmite, was er wohl nicht mochte), bekamen wir um den 20. Januar, als er seine Koffer für die Rückreise Probe packte. Ich fand ihn als Repräsentant für sein Land ein sehr trauriges Aushängeschild. Gespräche haben da nichts bewegt, auch keine Sport- oder Backnachmittage. Der war faul, faul, faul- für die Eltern raus geworfenes Geld. Zudem dachte er auch, dass die Reisekosten komplett zu Gunsten der Gastfamilie entstehen(evtl war er auch etwas weniger allgemein gebildet als unser eins?)Sylvia