Angst vor starkem Heimweh im Ausland?

Hey ihr Lieben, ich bin kurz davor mich für ein Auslandssemester in Kanada zu bewerben, jedoch habe ich diese bestimmte Angst in meinem Hinterkopf. Das Heimweh. Früher hatte ich extrem starkes Heimweh, mittlerweile denke ich nicht mehr so arg, jedoch war ich noch nie so lange von meiner Familie entfernt. Es ist zwar ein so großer Traum von mir nach Kanada zu gehen, doch ich habe so große Angst, dass ich es nicht schaffen werde.
Hat einer vielleicht Tipps um mir zu helfen?

Liebe*r J.K.,

ich beschäftige mich seit zwölf Jahren sehr intensiv mit mit Schüleraustausch. Als ATS, Gastbrunder, Ehrenamtlicher, Betreuer unsw.

Vielleicht können dir andere viele interessante kreative Tipps geben. Da du aber noch vor einem möglichen Austausch stehst, hilft dir das momentan noch nicht so viel.

Deswegen ein paar Schritte zurück. Ich möchte dir ein paar Motivationsfragen stellen, die du dir einmal selber stellen kannst.

-Warum willst du unbedingt in einen Austausch nach Kanada?

-Hast du schöne Bilder von anderen ATS gesehen?

-Findest du Kanada toll und willst dort einmal leben?

-Haben deine Freunde einen Austausch gemacht und erzählen begeistert davon?

-Wie findest du dein aktuelles Leben in deinem Heimatland?

Ich sehe großes Potenzial darin, sich vor einem Austausch viele grundsätzliche Fragen zu stellen (nicht nur die oben). Es geht auch darum sich eine psychologische Grundstabilität vor dem Austausch zu schaffen.

Dazu gehören insbesondere die Fragen:

-Wie planst du Social Media im Ausland zu nutzen? Die radikalste Antwort wäre hier: Alle Passwörter an jemanden im Heimatland abzugeben, der oder die sie ändert. Und sich neue Accounts für den Austausch zu erstellen, bei denen nur Personen aus dem Austausch gefolgt werden. Insbesondere auch kein WhatsApp-Kontakt zur Familie, sondern nur Kontakt über Videotelefonie (M-Teams, Zoom, Skype, Facetime etc.)

Egal für was du dich entscheiden solltest, ist es wichtig, das du deine Kommunikationserwartungen mit denen deiner Mitmenschen im Heimatland vorher besprichst.

Zuletzt ein Buchtipp:
„Alle Toten fliegen hoch“ von Joachim Meyerhoff
Und falls du nicht so die Leseratte bist, gibt es das auch als Hörbuch.

Meiner Meinung nach wird nirgends der Austausch (und eben auch Heimweh) so lebendig und facettenreich erzählt, wie hier.

Liebe Grüße
Elias Wille

P.S: Wie immer gilt, wenn du persönliche Rückfragen hast, melde dich gerne auch über mein Profil per Mail.

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