Austauschschüler 2.0 – Mit Crowdfunding Auslandsjahr finanzieren

Ravina hat einen Traum. Die 17-Jährige Schülerin möchte schon seit einiger Zeit an einem Schüleraustausch teilnehmen, nun wird sie in diesem Sommer für ein Schuljahr nach Paraguay gehen. Das nötige Kleingeld sammelt sich in einem Crowdfunding-Projekt.

Bevor sich Ravina im vergangenen Jahr bei verschiedenen Organisationen beworben hatte musste sie erst einmal ihre Eltern überzeugen, dass sie alt genug für dieses Abenteuer ist. Die damals 16-Jährige legte sich ins Zeug, überzeugte mit ihrem Enthusiasmus und konnte endlich mit dem Schreiben von Bewerbungen beginnen. Schon bald hatte sich die Zwickauerin für die Austauschorganisation ASF Interkulturelle Begegnungen e.V. entschieden.

Meliponinis – Don’t dream it, bee it

„Es lief über die Bewerbungsphase zum Auswahlgespräch alles reibungslos ab, es gab keine großen Hindernisse die sich mir in den Weg gestellt hätten“, erzählt Ravina. Ihr favorisiertes Austauschland waren die USA. Letztlich ist es nun das südamerikanische Land Paraguay geworden, in dem die Schülerin ab August 2014 zu Hause sein wird. Unter dem Motto des diesjährigen Austausches „Meliponinis – Don’t dream it, bee it. 2014 Umschwirren wir die Welt“ wird sie dort zur Schule gehen, das Land kennen lernen und sicher neue Freunde finden. Meliponini sind stachellose Bienen, die außerordentlich sozial sind und als einzige Bienenart dauerhafte Kolonien bilden – ein passendes Motto für einen Schüleraustausch. Von Beginn an war Ravina klar, dass solch ein Aufenthalt viel Geld verschlingt: Von den Flugkosten, dem Taschengeld bis hin zu den Kosten für Ausflüge, Schulunterlagen und mehr – ihr Teilstipendium allein kann nicht alle Ausgaben decken.

Crowdfunding für den guten Zweck

Ravina hatte ihre ganz eigene Idee, wie sie ihre Eltern bei der Finanzierung des Austauschjahres unterstützen wollen würde. Sie startete mit der Unterstützung ihrer Mutter eine Crowdfunding-Plattform. Was hat es mit Crowdfunding auf sich? Jeder der eine Idee für ein Projekt, ein Unternehmen oder eine andere Sache hat, für die man Geld benötigt, kann im Internet eine Aktion starten. Dabei stellt man auf einer Webseite sein Vorhaben vor und bittet andere um eine finanzielle Unterstützung. Als Gegenleistung erhalten die Spender in der einfachsten Crowdfunding-Form ein Geschenk. Dabei ist oft vorab festgelegt worden, welches Präsent man bei welcher Spendersumme erhält. Ravina rief eine Webseite ins Leben. Sie benötigt für ihr Auslandsjahr insgesamt 7000 Euro wovon sie bisher 6.010 Euro durch ihre Crowdfunding-Aktion sammeln konnte. Die Geldgeber erhalten von ihr mit etwas Glück als Dankeschön ein von ihr persönlich gestaltetes Fotobuch, ein Überraschungspaket oder eine handgeschriebene Karte zum Geburtstag – je nachdem wie spendabel man sich zeigt, erhöht man die Chance auf eines von acht Geschenkpaketen.

Das Austauschjahr als soziales Projekt

Mit ihrer kreativen Idee Geld zu sammeln hat es die Zwickauer Schülerin in eine deutsche Zeitung in Paraguay geschafft. So konnte sie bereits Kontakte in ihr Gastland knüpfen. Dass es der 17-Jährigen ernst ist mit dem kulturellen Austausch sieht man auch daran, dass sie bereits jetzt mit vielen anderen Austauschschülern vernetzt ist, die in diesem Jahr ihr Austauschjahr beginnen werden. In ihrem Blog lässt sie Schüler zu Wort kommen, die nach Südkorea, Argentinien oder auch Peru gehen werden, um dort für einige Monate die Schulbank zu drücken. Ihr Engagement kommt aus der Motivation anderen interessierten Schüler Infos auf einen Blick geben zu wollen. Ich „möchte auch ein wenig motivieren sich für Länder zu entscheiden die abseits vom Mainstream liegen und sich auf völlig neues Land einzulassen“, erklärt Ravina. Viele der portraitierten Austauschschüler hat sie in sozialen Netzwerken kennen gelernt. Dort findet man viele Gruppen in denen sich Schüler über ihre Wünsche, Ängste und Erfahrungen austauschen. Der moderne Austauschschüler kommuniziert digital – und finanziert seinen Traum vom Austauschjahr über das Web. Natürlich wird Ravina auch während ihres Auslandsjahres online sein und aus ihrer Gastheimat berichten. Bis es soweit ist hat sie noch ausreichend Zeit um weitere Financiers davon zu überzeugen, dass ihr Traum jeden gespendeten Cent wert ist.

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