Bezahlmöglichkeiten im Ausland: Eine Übersicht

Um im Ausland zu bezahlen brauchst du nicht nur etwas Bargeld in der Auslandswährung, sondern auch eine Möglichkeit für Geldüberweisungen und bargeldloses Bezahlen. Was ist zu beachten?

Wer im Ausland unterwegs ist, braucht Geld. Das gilt natürlich auch für Schüler und Studenten. Eine Möglichkeit ist, sich vorab bei der Bank mit Geld in der Währung des Ziellandes zu versorgen. So kannst du sicher sein, dass du bei deiner Ankunft direkt Geld für ein Taxi, den Bus oder sonstige anstehende Kosten zur Verfügung hast. Allerdings drängt sich die Frage auf, wieviel Bargeld du vor Reiseantritt insgesamt im Portemonnaie haben solltest. Nicht jeder läuft gerne mit einer großen Barschaft in den Taschen herum, zu groß ist die Gefahr, dass bei einem Diebstahl die gesamte „Urlaubskasse“ weg ist.

Geldkarten, die bei jedem Auslandseinsatz hohe Gebühren verursachen, lassen das Budget schnell zusammenschmelzen. Das ist für Austauschschüler oft ein Problem, wissen sie doch oft nicht, wie sie den Auslandsaufenthalt finanzieren sollen. Glücklicherweise gibt es weitere praktische Alternativen zu Bargeld und der typischen Geldkarte, nämlich der Bargeldtransfer von Verwandten, die eigene (klassische) Kreditkarte und die Prepaid-Kreditkarte.

Eine EC-Karte oder eine andere Geldkarte ist zwar bequem, da Schüler damit in vielen Ländern weltweit an Automaten Geld abheben können. Doch oft fallen hohe Gebühren für das Abheben im Ausland an, welche viele Kreditkartenanbieter weglassen. Dazu kommt, dass es meist kein Abhebelimit für die Karte gibt und wenn jemand nicht so gut mit Geld umgehen kann, zu viel auf einmal vom Konto abgehoben wird. Die Prepaid-Kreditkarte ist da ein möglicher Kompromiss.

Prepaid-Kreditkarte: Schuldenfalle ausgeschlossen

Die Vorteile der Prepaid-Kreditkarte liegen darin, dass sie auch für jüngere Reisende geeignet sind. Die Eltern legen einen Verfügungsrahmen fest und haben so die Ausgaben des Nachwuchses unter Kontrolle. Doch auch der Nachteil soll nicht verschwiegen werden. Eine Prepaid-Kreditkarte wird nicht überall als Zahlungsmittel akzeptiert, wie ihr hier als Hinweis nachlesen könnt. Außerdem findet ihr dort noch weitere Informationen zur Prepaid-Thematik.

Mit einer Prepaid-Kreditkarte ist es jedoch nicht möglich, Schulden zu machen. Der Grund dafür ist, dass die Kunden nur so viel abheben und ausgeben können, wie vorher auf die Kreditkarte aufgeladen wurde. Es ist also im Prinzip eine internationale Geldkarte. Dieses System lässt die Prepaid-Kreditkarte vor allem für junge Leute zum Must-Have für Auslandsreisen werden. Die Kosten für Prepaid-Kreditkarten sind vergleichbar mit denen von typischen Kreditkarten. Einige Anbieter verlangen Registrierungs- und Monatsgebühren, andere nur Jahresgebühren zwischen 20 und 80 Euro. Wichtig ist es, auf Zusatzoptionen wie keine Transaktionsgebühren im Ausland zu achten.

Das Prinzip der Prepaid-Kreditkarte folgt dem der normalen Kreditkarte, du kannst also im Restaurant, im Supermarkt und am Geldautomaten bezahlen und Geld abheben. Dazu brauchst du entweder die PIN oder deine Unterschrift. Ist das Geld aufgebraucht, kannst du nicht mehr bezahlen, deshalb ist auch hier eine vernünftige Geldplanung sinnvoll.

Was tun bei verlorener Karte?

Falls die Prepaid-Kreditkarte gestohlen wird oder verloren geht, sollte der Besitzer entweder beim Kreditkartenanbieter anrufen, um die Karte sperren zu lassen oder unter der Nummer 116 116 die Sperrung beantragen. Da für die Prepaid-Kreditkarte eine Pin oder eine Unterschrift notwendig ist, hält sich der finanzielle Verlust in Grenzen und sollte doch jemand die Karte nutzen, verhindert das Aufladelimit, dass große Summen geklaut werden. Zusätzlich zur Sperrung sollte bei einem Diebstahl die Polizei vor Ort aufgesucht werden, um eine Anzeige zu erstatten.

Die richtige Prepaid-Karte für den Auslandsaufenthalt finden

Bei der Auswahl der passenden Prepaid-Kreditkarte sind diese Bedingungen besonders interessant: Auflademöglichkeiten Wer kein Girokonto hat, kann über sogenannte Coupons seine Karte aufladen. Diese Coupons sind an Tankstellen oder in Supermärkten im Ausland erhältlich. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass keine Aufladegebühren anfallen.

Aufladelimit

Manche Prepaid-Kreditkarten haben eine Beschränkung. Diese Beschränkung ist sicher sinnvoll, wenn Kinder oder Halbwüchsige die Karte benutzen wollen. Erziehungsberechtigte haben dann mehr Kontrolle über die Ausgaben. Auf der anderen Seite ist es für selbstständig denkende und handelnde Studenten und junge Erwachsene störend, insbesondere wenn sie höhere Beträge nutzen wollen.

Mindestalter

Einige Anbieter öffnen ihr Angebot bereits für Kinder ab 12 Jahren. Dass ist ideal, um den Umgang mit Geld zu erlernen. Erziehungsberechtigte können das Limit festlegen, dass maximal auf die Karte aufzuladen ist. In manchen Schulen steht eine Austauschwoche oder ein Austauschmonat bereits in der 7. Klasse auf dem Programm. Für diese Schüler ist das Angebot gut geeignet.

Rabattaktionen und Bonusprogramme

Diese Angebote sind manchmal unterm Strich eher überflüssig. Reisegutscheine oder Rabatte auf Tankfüllungen sind typische Bonusprogramme, die Prepaid-Kreditkarten mit sich bringen. Hast du jedoch gar kein Auto oder buchst deine Reise nicht bei einem Anbieter von Pauschalreisen, nützt dir das Programm nichts.

Bei bargeldlosen Zahlungsmitteln immer auf die Gebühren achten

Allgemeine Infos, die ihr zum Zahlen im Ausland kennen solltet, hat auch diese Website zusammengefasst. Insbesondere auf die nachfolgenden Punkte solltet ihr bei der Auswahl von bargeldlosten Zahlungsmittel achten und die Vertragsbedingungen genau prüfen. Bargeld: Die Gebühren werden erhoben, wenn du im Inland oder im Ausland Bargeld direkt an Geldautomatenziehst oder zum Schalter gehst und Geld abgibst. Wenn du es gewöhnt bist, immer nur kleine Beträge bar bei dir zu haben und du oft Geld abhebst, achte besonders auf die Konditionen der Bank.

  • Fremdwährung: Diese Gebühr ist besonders tückisch, denn sie unterläuft den eigentlichen Vorteilen der bargeldlosen Zahlungsmittel. Eine Fremdwährungsgebühr wird dann erhoben, wenn du im Ausland mit einer anderen Währung als mit Euro bezahlst oder eine andere Währung als Euro abhebst. Die Gebühr wird in der Regel als Prozentsatz vom fälligen Betrag berechnet. Damit kann das günstige Kleid in der angesagten Boutique in Peking ungewollt recht teuer werden. Deshalb achtet beim Abheben von Geld im Ausland auf die Kurse – hier lest ihr, warum.
  • Ersatzkarte: Einige Banken lassen sich das Ausstellen einer Ersatzkarte teuer bezahlen. Gehörst du zu denen, die hin und wieder Ihre Tasche vergessen? Dann solltest du bei diesem Punkt unbedingt aufs Kleingedruckte achten!

Bargeldtransfer – so funktioniert´s

Der Bargeldtransfer ist eine weitere Möglichkeit, im Ausland kurzfristig an Cash zu kommen. Voraussetzung ist, dass Sender und Empfänger sich bei der transferierenden Bank ausweisen können. Die Prozedur ist recht einfach:

  • Der Sender in Deutschland füllt bei der zuständigen Bank ein Formular aus und lässt die Identität anhand eines Personalausweises oder eines Reisepasses feststellen.
  • Dasselbe macht der Empfänger im Ausland bei einer Filiale derselben Bank.
  • Die Transaktion wird mit einer speziellen Transfernummer (=Referenznummer) versehen. Diese Referenznummer benötigt der Empfänger, wenn er das Geld vor Ort abholen will.
  • Liegt der ausländischen Bank die Referenznummer vor, transferiert sie das Geld innerhalb von Minuten und es steht dem Empfänger sofort zur Verfügung.
  • Der Bargeldtransfer birgt allerdings auch Betrugspotenzial. Deshalb sollte der Sender in Deutschland immer sichergehen, um wen es sich beim Empfänger handelt. Niemals sollte ein Bargeldtransfer an einen Unbekannten erfolgen, denn ist das Geld einmal transferiert, so ist es weg. Du denkst, das versteht sich von selbst? Doch tatsächlich zeigt die Erfahrung, dass Betrüger mit perfiden Mitteln ihre Opfer dazu überreden, Geld ins Ausland zu transferieren. Den Schaden hat der Geldversender.

Fazit:

Bezahlen im Ausland kostet häufig Gebühren. Manche sind offensichtlich, manche sind versteckt. Mit der passenden Zahlungsmethode kannst an der Ladenkasse bezahlen, im Internet shoppen, am Geldautomaten Bargeld oder transferiertes Geld am Schalter abholen. Aber Achtung vor versteckten Kosten, diese sorgen schnell dafür, dass Zahlungen im Ausland zum teuren Spaß werden! In jedem Fall solltest du bei der Vorbereitung deines Austauschjahres genau prüfen, welches Angebot für dich passt.