Bärbel Schäfer - Mein Austauschjahr hat meine Augen und mein Herz geöffnet
Was viele nicht wissen: Den Grundstein für ihre Karriere legte sie vermutlich während ihres Austauschjahrs in den USA. Anfang der 80iger verbrachte sie dort ein Jahr inklusive Tennis-Stipendium und moderierte da bereits ihre erste Talkshow "Guest In Our Town".
BÄRBEL SCHÄFER (Jahrgang 1963) ist eine bekannte deutsche Moderatorin, Journalistin und Buchautorin. Sie ist mit dem Moderator Michel Friedmann verheiratet und hat zwei Söhne. Bekannt wurde sie durch die gleichnamige Talkshow auf RTL, die sie von 1995 - 2004 moderierte. Mittlerweile ist sie eine feste TV- und Radiogröße. Außerdem engagiert sie sich ehrenamtlich für die Welthungerhilfe und ist Botschafterin für Trauerland.
In einem kleinen Fragebogen wollten wir Ausgetauschten von Bärbel Schäfer so einiges rund um ihr Austauschjahr in den USA wissen ...
Wann und wo haben Sie das Austauschjahr absolviert?
Das war Anfang der 80ger in den USA. Ich landete im amerikanischen mittleren Westen, in North Dakota.
War der Aufenthalt privat organisiert oder nahmen Sie an einem speziellen Programm einer Austauschorganisation teil?
Youth for Understanding hieß die Organisation, die wären bei möglichen Problemen mein Ansprechpartner gewesen und haben uns an zwei langen Wochenenden auf den Austausch gut vorbereitet.
Wie kamen Sie damals auf die Idee, diese lange Reise zu wagen?
Ein Mädchen aus der Parallelklasse war damals die erste, die den Schritt nach Washington D.C. wagte. Es war eine absolute Ausnahme und Neuigkeit an unserer Schule.
Welche Motive hatten Sie für den Auslandsaufenthalt?
Ich wollte weg aus Bremen, die Welt kennenlernen, vor dem Abitur mein Englisch verbessern.
Welche Gründe spielten eine Rolle für Ihre Entscheidung bezüglich des Gastlandes?
Die Sprache und eine hohe Affinität zum Land über die Popkultur, Literatur sowie Sportstars. Bis zu meiner Abreise hatte ich nie in einem Flugzeug gesessen und meine Ferien ausschließlich auf den ostfriesischen Inseln verbracht. Ich wurde im Dezember 16 in den USA.
Welche Erinnerungen haben Sie noch an Ihre Gastfamilie und gibt es bis heute noch Kontakt?
Nur die beste. Sie sind meine zweite Familie. Wir skypen wöchentlich, im November fliege ich zur Hochzeit des Sohnes wieder rüber. Meine Gastfamilie hat durch mich bereits mehrfach Europa bereist und ohne sie hätte ich nie soviel über die Dakota Indianer erfahren.
Zurückblickend: Wie hat der Auslandsaufenthalt Ihr Leben geprägt oder sogar Ihre berufliche Laufbahn beeinflusst?
Es hat mir eine Gelassenenheit im Umgang mit der Sprache geschenkt und eine Spitzennote im Abitur. Es hat meine Augen und mein Herz geöffnet für andere Lebensgewohnheiten und Rituale. Wenn Menschen persönliche Brücken bauen, sieht, riecht, schmeckt und erlebt man ein Land mit anderen Augen. Das wahre Leben kann man nicht "googeln", man muss darin eintauchen. Durch meine Englischkenntnisse konnte ich problemlos TV-Formate und Veranstaltungen im Ausland moderieren.
Aus welchen Gründen würden Sie Schülern heute raten, ein schulisches Austauschjahr zu absolvieren?
Sich selbst in einer neuen Umgebung zu erleben, sich neu zu positionieren ist immer spannend. Skyped dann aber nicht dauernd mit den deutschen Freunden und der deutschen Familie, lasst euch ein auf das neue Umfeld! Ein Austausch befreit euch von Vorurteilen und engen Denkmustern.
Wir Ausgetauschten lieben kleine Austausch-Anekdoten! Was war Ihr einprägsamstes Erlebnis während Ihres Auslandsaufenthaltes?
Die hohe Motivationsleistung amerikansicher Lehrer und den Spaß auf meinem ersten Open-Air Festival!