
C. K.
Ausgetauscht.de begleitet vier Stipendiaten in ihr Austauschjahr: Die Vorbereitung
Bald ist es wieder so weit und mehr als 300 Stipendiaten des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) gehen für bis zu zehn Monate in die USA, um dort das amerikanische Leben in ihren Familien und an ihren Schulen kennen zu lernen. Ausgetauscht.de begleitet 2013/14 vier SchülerInnen in dieses Abenteuer.
Noch sind Katerina, Sarah, Clara und Jonathan zu Hause und drücken in Deutschland die Schulbank. Ihre Zusage für ein PPP-Stipendium haben sie aber schon in der Tasche und sie wissen: Bald geht es los! Die Schüler haben viele Erwartungen für das nächste Schuljahr, jeder hat seinen ganz persönlichen Wunsch, in welchem Bundesstaat oder in welcher Stadt er landen möchte. Wie es dann tatsächlich wird, in einer amerikanischen Stadt zu leben, ob die Gastfamilie passt und mit welchen Problemchen man als Austauschschüler zu kämpfen hat, das will ausgetauscht.de genau wissen. Deshalb werden wir immer wieder über die vier PPP-Stipendiaten berichten und nach zehn Monaten sehen, ob das Austauschjahr das beste ihres Lebens war.
Hier beginnen wir damit, die Stipendiaten kurz vorzustellen. Noch haben sie keine Ahnung, wo sie landen werden, die Koffer sind trotzdem schon fast gepackt.

Clara: "Ein bisschen deutsche Schokolade kann auch nicht schaden."
Clara hat sich erst in der letzten Minute für ein PPP-Stipendium beworben. „Erst wollte ich in der 11. Klasse für ein Jahr ins Ausland, hab es mir dann aber anders überlegt und gerade so noch die Bewerbungskarte abschicken können“, erzählt die Schülerin.
Sarah: "Wie lebt ein amerikanischer Teenager?"
Sarah möchte in ihrem Austauschjahr das wirkliche Amerika kennen lernen. Schaut eine High-School wirklich so aus wie in ‚High School Musical’? Sind die Amerikaner wirklich so offen? Sind die Supermärkte wirklich größer als ein Fußballfeld? Wie lebt ein amerikanischer Teenager?

Jonathan: "Im Grunde braucht man gar keine Angst zu haben, es wird schon alles gut gehen!"
Jonathan gerät richtig ins Schwärmen, wenn er von seiner neuen Wahlheimat spricht: „Die USA sind in meinen Augen das facettenreichste Land der Erde. So viele verschiedene Kulturen und Menschen an einem Ort, Landschaften wie Wasser, Wüste und Wald treffen aufeinander“, sagt er. Klingt fast so, als wenn er schon einmal dort gewesen sei, was aber nicht so ist.

Katherina: "Anfangs dachte ich ‚Bloß nicht Amerika, das macht doch jeder’"
Katerina hegt schon lange den Traum vom Auslandsjahr. Bereits in der 6. Klasse war sie für eine Woche zu Gast an ihrer spanischen Partnerschule. Die Schülerin hatte Blut geleckt und informierte sich über die Möglichkeiten eines High School-Jahres. In der 9. Klasse nahm sie dann an einem zweiwöchigen Austausch nach China teil und das Fernweh packte sie erneut. Jetzt möchte sie endlich ihr High School-Jahr antreten. Dabei wusste sie zunächst nur, wo sie NICHT hinmöchte.
„Ein bisschen deutsche Schokolade kann auch nicht schaden.“

Was sie in jedem Fall einpacken wird, ist deutsche Schokolade. „Ich habe schon oft gelesen, dass die hier um Längen besser ist als in den USA“, erzählt sie. Auch das gehört zur Vorbereitung eines Austauschjahres. Neben der guten Schokolade ist ihr wichtig, dass sie sich gut mir ihrer Gastfamilie versteht. Der absolute Horror wäre für die Schülerin, wenn sie die Gastfamilie mehrmals wechseln müsste. „Ich fände es toll, wenn ich möglichst viel von den USA sehen könnte, aber es kommt natürlich auch darauf an, was die Familie so an Aktivitäten macht“, erklärt sie. Wichtig sei ihr möglichst viel Zeit mit ihren Gasteltern und Geschwistern zu verbringen, z.B. bei einem Footballspiel, das sich Clara unbedingt live anschauen möchte.
Zur Vorbereitung auf ihr High School-Jahr liest sie viele Bücher über die USA und auch verschiedene Blogs von derzeitigen Austauschschülern. Wie sehr ein Austauschjahr miteinander verbindet, merkt Clara jetzt schon. Sie freut sich darauf, „ganz viele neue Leute kennenzulernen“, aber bereits jetzt hat sie durch ihr Auswahlwochenende schon ein paar Leute kennengelernt, mit denen sie Kontakt hat und mit denen sie sich natürlich vor allem über das bevorstehende Austauschjahr austauscht.
Wie lebt ein amerikanischer Teenager?
Und wie jeder Schüler hat Sarah am meisten Angst vor dem Heimweh. „Ich bin schon ziemlich mit meiner Familie, meinen Freunden und meiner Umgebung verwachsen“, erzählt sie, „alle ganze zehn Monate in Deutschland zurückzulassen wird schon schwer.“ Um den Kontakt zu halten, packt sie selbstverständlich den Laptop ein, auch ein Abschiedsbuch und Bilder landen im Koffer. Gern würde sie in ihrem Austauschjahr Großstädte wie New York und San Francisco besuchen. Für die Erinnerungsfotos packt sie die Kamera ein. Was sie jetzt schon weiß ist, dass sie am Ende des Austauschjahres nach Washington D.C. fahren wird um andere Austauschschüler zu treffen.
„Im Grunde braucht man gar keine Angst zu haben, es wird schon alles gut gehen!“

Auch Jonathan hat Respekt vor der Situation, dass er seine Gastfamilie, bei der er immerhin zehn Monate leben soll, noch nicht kennt. „Wenn die Gastfamilie nicht stimmt oder die Schulkameraden nicht nett sind, kann man sich sehr schnell sehr unwohl fühlen, dann wird so ein Austauschjahr zu einer echten Belastung“, sagt er. Er wisse sich aber zu helfen, denn schließlich gebe es genug Tutoren und Ansprechpartner, die einem mit Rat und Tat zur Seite stünden. Jetzt freut er sich erst einmal auf dieses ‚Ich-gehe-ein-Jahr-weg-Gefühl’. Wo es ihn dann in den USA hintreibt, weiß Jonathan nicht, vorstellbar wäre für ihn aber alles. „Einerseits könnte ich ein Schuljahr auf einer Farm mitten im Nirgendwo leben“, so der Schüler. Dort könnte er viel mit seinen Gastgeschwistern machen und sehr familiär leben. „Andererseits könnte es auch sein, dass ich in einer großen Stadt lebe, viel Sport mache, soziale Kontakte habe und oft mit Freunden unterwegs bin.“
Als begeisterter Sportler weiß er schon, was auf jeden Fall in seiner Tasche landet: „Sportsachen, Sportsachen, Sportsachen!“ Auf seiner Wunschliste ganz oben steht auch der Besuch von bekannten amerikanischen Städten wie New York, Chicago oder San Francisco. Außerdem will er als begeisterter Basketball Fan unbedingt einmal ein Basketball-Spiel besuchen. Seine Aufgabe als Junior-Botschafter nimmt Jonathan ernst. Gern würde er in den Köpfen der Menschen, die er während seines Austauschjahres kennen lernt, ein neues Bild von seinem Heimatland verankern: „Ich will meinem sozialen Umfeld, also meiner Gastfamilie, meinen Freunden dort, meinen Klassenkameraden und allen anderen ein Bild von Deutschland machen, welches nicht nur Lederhosen, Weißwurst und Bier enthält.“
„Anfangs dachte ich ‚Bloß nicht Amerika, das macht doch jeder'“

Am liebsten würde sie die zehn Monate ihres Auslandsjahres in Denver, Colorado verbringen. „Die Natur dort ist unglaublich schön, abgesehen davon gibt es da total gute Skigebiete, die einfach nur ein Traum für jeden Snowboarder sind“, erzählt Katerina. Das Skifahren wäre ein Ersatz für das Mountainbiken mit ihrem Vater oder ihrem besten Freund, das sie neben der Weihnachtszeit, der schönen Atmosphäre in ihrer Schule und ihren Freunden und Familie am meisten vermissen wird. In ihrem Koffer landen in jedem Fall drei Fotoalben, in denen sie Erinnerungen an ihre Zeit in China und die schönsten Bilder über und von ihrem Leben gesammelt hat. Das dritte Album hat Katerinas Freundin ihr gemacht, damit sie sie nicht vergisst. Bis es endlich losgeht, plant die durchorganisierte Schülerin schon ihre Abschiedsfeier und den ersten Teil der Sommerferien, in dem sie noch zu Hause ist. Die Gastgeschenke für die Gastfamilie hat sie schon fast alle komplett zusammen.
Von ihrem Austauschjahr hat Katerina schon genaue Vorstellungen. Sie weiß, dass man in den USA „sehr lange in der Schule ist und unter der Woche nicht viel Freizeit hat“, sagt sie. Wie viel Zeit dann noch für Ausflüge mit der Familie bleibt, weiß sie noch nicht einzuschätzen. Sie freut sich auf „typisch amerikanische Dinge wie Barbecue, Sleepover, Prom und Homecoming“, gern würde sie an der Schule Spanisch lernen, wenn es angeboten wird. Auch die Rocky Mountains und die Great Lakes stehen auf ihrer Wunschliste ganz oben.
Wenn ihr erfahren wollt, wie es den Vieren während ihres Austauschjahrs ergangen ist, lest hier. Natürlich haben wir die Vier auch nach ihrem Austausch gesprochen und erfahren, wie wie sie ihre Rückkehr erlebt haben.