"Zu jung - zu teuer - zu weit weg - zu viele Gefahren"
Eltern sind die erste und oft schwierigste Hürde auf dem Weg in das Abenteuer Austauschjahr. Ohne ihr Einverständnis läuft leider gar nichts. Deshalb hatte ausgetauscht.de euch in einer kleinen Umfrage befragt, ob und wie ihr eure Eltern von einem Austauschjahr überzeugen konntet.
Hier nun die Ergebnisse:
Leider gibt es nur wenige Eltern, die ihrem Kind ein Austauschjahr vorschlagen. Über 95% von euch mussten daher erst einmal Überzeugungsarbeit leisten. Zum Glück fällt euch das offenbar leichter als gedacht! Jedenfalls meinten 65% von euch, dass es "eher einfach" oder sogar "ganz einfach" war, die eigenen Eltern zu überzeugen. Bei allen anderen gelang das nur mit viel Mühe, Geschick und Ausdauer. Dabei hatten die Mütter und Väter von euch etwa gleich häufig Vorbehalte. Interessant erscheint hier jedoch, dass aber entweder eher die Mutter oder der Vater dagegen waren und nur selten beide Eltern gemeinsam.
Welche Vorbehalte seitens der Eltern gab es am häufigsten?
"Zu jung - zu teuer - zu weit weg - zu viele Gefahren". Dies sind die vier Top-Antworten eurer Eltern, die gegen ein Austauschjahr sprachen. Vor allem die Kosten. Dies ist tatsächlich ein Punkt, den viele Eltern nun einmal bedenken müssen. Denn ein Austauschjahr kann schnell mal den Gegenwert eines Neuwagens annehmen. Viele von euch haben aber dieses Problem gleich zu Beginn ernst genommen und schon sehr früh eigene Lösungsvorschläge gemacht. Praktisch bedeutete das zum Beispiel: Sich selbständig für Stipendien oder Förderungen zu bewerben, nebenbei sogar zu jobben oder Verwandte zu motivieren, Geld für den Aufenthalt zu spenden. So konntet ihr erste Ängste der Eltern abbauen.
Daneben gaben viele an, dass ihre Eltern auch Vorbehalte gegenüber der Gastfamilie hatten. Manche Eltern haben sogar Horrorszenarien entwickelt wie beispielsweise: "Was ist, wenn du in eine Gastfamilie kommst, in der dir der Kontakt zu uns in Deutschland verboten und dir dein Handy weggenommen wird?"
Ein weiteres gern aufgeführtes Argument betraf mögliche schulische Probleme und dass das Schuljahr deshalb wiederholt werden müsste. Auch wurde häufig angeführt, dass man ja noch zu jung und unselbständig sei. Viele Eltern hätten euch schlichtweg nicht zugetraut, ein Austauschjahr zu meistern. Die große Entfernung, die fremde Kultur, andere Regeln, aber auch das Heimweh auf beiden Seiten wurden als Problemszenarien gedanklich durchgespielt. All diese Gründe sind durchaus nachvollziehbar und realistisch.
Wie konntet ihr eure Eltern (doch noch) überreden?
Ganz klar! Mit viel Eigeninitiative, Selbstbewusstsein, Beharrlichkeit und Organisationsfreude, aber auch mit guten Noten, Geld ansparen und indem ihr eure Eltern mit eurer Begeisterung für ein Austauschjahr angesteckt habt. Einige von euch haben die Eltern auch aktiv in den Informations- und Vorbereitungsprozess miteinbezogen. Gemeinsam seid ihr mit ihnen zu den Organisationen oder auf Informationsveranstaltungen gegangen. Eine gute Lösung, denn so haben eure Eltern die Chance, sich ein eigenes Bild zu machen und bestehende Fragen gemeinsam mit euch vor Ort zu klären.
Als besonders effektiv erwiesen sich die Überzeugungskünste von anderen Austauscherprobten oder den eigenen Verwandten; bspw.: „Meine Cousine war schon ein paar Jahre zuvor mit der Organisation im Ausland und so musste ich sie nur mit meinen Eltern reden lassen“. Und natürlich hatten diejenigen von euch, deren Eltern selbst schon einmal Gastschüler waren, die wenigsten Schwierigkeiten diese zu überzeugen.
Am Ende waren es aber vor allem die berühmten guten Gründe, die für ein Austauschjahr sprechen. Hier sehr schön von zwei Umfrageteilnehmerinnen zusammengefasst:
"Gutes Englisch, unbezahlbare Erfahrungen, Wachstum der Persönlichkeit, selbstständiger, verantwortungsbewusster, offener werden - und zeigen, dass ich es unbedingt machen will!"
"Hilfreich für die Zukunft, stärkt den Charakter, man wird selbstbewusster und eigenständiger, man erlebt etwas, was sonst nicht viele Menschen erleben dürfen."